Nur die Freiheit ist frei – doch was ist Freiheit?

Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.

( Hoffmann von Fallersleben um 1842)

 

Waren Sie schon mal frei? Ist Freiheit subjektiv? Für die einen ist sie ein jegliche Furcht überwindendes Gefühl, andere vermögen selbst im Kerker die Hoffnung auf Freiheit bewahren. Freiheit in ihrer Leuchtkraft ist sinnliche Freude, ihre graduelle Verschattung bewölkt unser Gemüt. Wäre Freiheit allein das Gegenteil von Knechtschaft, dann hätte sie dieser Umstand bereits ihrer Freiheit beraubt.

Aus energetischer Sicht ist Freiheit vor allem eines: relativ

Relativ zum Grad meiner Bewusstheit. Relativ zum freien Lebensfluss, der zur Verfügung stehenden Vitalenergie, der Offenheit meiner Sinne und meiner Chakras, der Durchlässigkeit meiner feinstofflichen Körper. Interessanter Weise mache ich seit ein paar Jahren die Erfahrung, dass gerade das Gefühl von Schwere, Unfreiheit und Beschränkung mich immer wieder ins Licht geführt hat. Schatten als Wegbereiter des Lichtes? Da wo Licht ist, braucht es keine Freiheit, denn dort gibt es keine Gefangenschaft. Es ist was ist.

Eine der größten Begrenzungen unserer Sinne ist Gewohnheit. Gewohnheitsmäßige Wahrnehmung lässt uns z.B. die technischen Errungenschaften unserer Zeit bedienen, ohne die blasseste Ahnung davon zu haben, wie das um Himmels Willen – einfach auf Knopfdruck und es macht „piep“ – funktioniert. Jeden Tag sterben Menschen zu unserer Unterhaltung, in Nachrichtensendungen und Hollywoodepen. Unbewusstheit hält uns auf sicherem  Abstand, doch unser sogenanntes Unterbewusstsein geht in Resonanz. Immer.

Frage: Wie kann etwas wahr sein, wenn wir nicht verstehen, wie es in unseren Kopf gelangt, wer oder was genau die Quelle ist und was in unserem System damit geschieht? Sicher ist vor allem eines, das Bild in unserem Kopf ist keine objektive Realität – aber das ist auch nicht der Punkt. Unser Unterbewusstsein differenziert nicht nach dem, was wahr oder wahrscheinlich ist. Wenn im Fernsehen jemand stirbt, fiktiv oder real, dann sterben auch wir. Wenn Flüchtlinge im Mittelmeer vor Lampedusa ertrinken, wenn Städte in Schutt und Asche fallen, dann erinnert sich unsere Seele – denn auch sie starb schon tausend Tode und sucht immer noch nach Erlösung. Das sogenannte Unterbewusstsein ist unsere energetische Natur, die Matrix, die individuelle und kollektive Erfahrungen bewahrt.

Hinschauen ist erinnern, Mitfühlen ist Erlösung und ein wenig mehr lichtvolle Freiheit in uns.

Teile diesen Artikel

Schreibe einen Kommentar