Der Zusammenhang zwischen Innerem und Äußerem Wachstum

(Nehmen Sie sich etwas Zeit, 10 Minuten sollten genügen)

Viele Menschen sind unzufrieden mit ihrer Situation. Warum klappen bestimmte Dinge nicht? Warum stellt sich der Erfolg nicht ein, wo man doch sein Bestes gibt? Es gibt einen Zusammenhang zwischen innerer und äußerer Entwicklung, nichts wird sich im Außen zeigen, wenn die entsprechenden Wege im Innern nicht frei gelegt sind. Leichter gesagt als getan.

Strebt jemand eine berufliche oder private Veränderung an oder plant er einen vollständigen Neubeginn, dann hilft kein Aktionismus. Verschiedene Gemüse haben unterschiedliche Garzeiten, egal wie eilig man es hat – und so ist es auch bei uns Menschen. Es gibt Unklarheiten, die reine Begriffsstutzigkeit sind, blinde Flecken eben. Andere Probleme fußen auf biografischen Dramen, bei vielen reichen die Wurzeln weit in die Vergangenheit, manche sind gar nicht von hier.

Das Feuer, das uns gar kocht, ist die fortgesetzte Achtsamkeit, die uns präsent bleiben lässt, auch wenn es schmerzt. Als Coach unterstütze ich diesen Prozess mit unbefangener Aufmerksamkeit und krisengeschulter Erfahrung. Ein Coach ist ein Freund.

Stellen Sie sich bitte ein mehrdimensionales Schachbrett mit mehreren Ebenen vor, bei dem die unterste unsere materielle Welt ist. Diese Ebene wird von den Bewegungen der anderen, unsichtbaren Ebenen gesteuert, wie durch Zauberhand sozusagen.

Jetzt denken Sie einmal 2 Jahre zurück und machen Sie sich bewusst, welche Veränderungen es seit dem in Ihrem Leben gab, das hilft, wenn Sie einmal feststecken. Nun stellen Sie sich vor, dass die heutige Situation auf einer anderen Ebene bereits damals existierte. Und alles Hoffen und Bangen konnte Sie nicht davon abhalten, an diesen Punkt zu kommen, an dem Sie sich nun befinden. Die Suppe köchelt und muss immer wieder gerührt werden, damit jedes „Gemüse“ seine Chance erhält. Gemüse steht für unerlöste Erfahrungen, beides ist Nahrung und gibt Energie, wenn sie vom System verwertet werden kann.

Innere Entwicklung ist ein qualitativer Vorgang, ähnlich der Destillation, man könnte ihn auch dimensional nennen, wenn Sie sich an das Schachspiel erinnern. Äußere Entwicklung ist auf den ersten Blick linear, Ursache und Wirkung, aber in Wirklichkeit ist sie nur die unterste Stufe des Spiels.

Vielleicht sind Sie kein Mönch und keine Nonne, die sich allein der inneren Entwicklung verschrieben haben, aber für jemanden, der im Leben gerade nicht so richtig voran kommt, kann es sehr hilfreich sein, den Blick verstärkt ins Innere zu lenken, statt sich im Außen zu verlieren. Was ist nun das Innere? Das Innere sind die 100%, dessen wir lediglich 8-14% bewusst sind. Die genaue Zahl bestimmen zu wollen, wäre müßig.

Welcher Weg führt nun zur Erschließung des Unbewussten? Achtsamkeit und Stille – das wussten Sie bereits, dann das offene Ohr, der klare Blick eines verständigen Menschen an Ihrer Seite. Beantworten Sie die Schlüsselfragen: „Was hat das alles mit mir zu tun?“ und „Was im Außen löst was in mir aus?“ und „Was in mir ist die eigentliche Ursache des Problems?“ Der Auslöser ist nie die Ursache, selbst wenn Sie sich mit dem Hammer auf den Daumen schlagen.

So wie man bei einem Ei nie weiß, was drin steckt, so ist auch die innere Entwicklung nicht vorhersehbar. An dieser Stelle kommen wir zur alles entscheidenden Frage: „Vertraust du?“ Vertrauen Sie dem Leben, dass es Sie nicht im Stich lässt, dass es Sie keine unnütze Erfahrungen machen lässt? Ein Coach sollte jemand sein, der diese Frage für sich bejahen kann, alles andere wäre Kokolores. Das Ja zum Leben ist ein Gefühl, kein Gedanke; manche sagen, es ist Glaube. Dieses Ja ist nicht von dieser Welt, jedenfalls nicht von der untersten Ebene unseres Schachspiels. Das Ja zum Leben aktiviert Ihre „Systemintelligenz“, wie ich es nenne. Kein noch so inbrünstig wiederholter Gedanke kann das.

Stellen Sie sich vor, Sie wären Ihre Seele und hätten es sich für dieses Leben partout vorgenommen, sich ein für alle Mal von allen sinnlichen und materiellen Anhaftungen zu kurieren. Hart? Gar nicht, im Prinzip ist es so. Es kommt immer dicke, und es hört nie auf.

Ein anderes, etwas drastisches Bild. Vor längerem haben Sie einen Langstreckenlauf begonnen, ihr Leben. Die zu erreichenden Ziele sind Glück, finanzielle Freiheit und Selbstverwirklichung, aber zwischendurch haben Sie die zeitliche Orientierung verloren. Sie haben keine Ahnung, wo Sie stehen. Der Lauf geht durch unübersichtliches Gelände, manchmal ist Ihnen, als könnten Sie eines der Ziele schon in der Ferne ausmachen, aber dann nimmt der Weg eine völlig andere Richtung. Sie wissen nicht, wie weit es noch ist und zu allem Überfluss scheint sich das Ziel selbst auch noch zu bewegen, ja sogar zu verändern, sodass Sie nicht wissen, wie lange die Strecke letztlich sein wird. Frage: Was tun Sie jetzt?

Lassen Sie sich für die Beantwortung eine Minute Zeit.

Ein Problem ist eine Dissonanz im Lebensgefühl, der Klang einer beschädigten Klangschale. Wie löst man eine Dissonanz auf? Wie erschafft man eine Klangschale, die nach dem klingt, was sie eigentlich ist? Dafür braucht es eine Vision, die über alles andere hinausgeht und das Wesentliche erfasst. Eine Vision ist etwas in Ihnen, ein Lichtstrahl in Ihrem Lebensgefühl. Auf einer höheren Ebene ist sie bereits ein Teil Ihrer jetzigen Gegenwart.

Eine Vision wird Realität, wenn es soweit ist, nicht vorher, nicht nachher. Was können Sie bis dahin tun? Sie können mit aller Kraft auf der verbeulten, schadhaften Stelle Ihrer „Schale“ herumdengeln; das hat schon was – obwohl, Kraft ist auch nicht alles. Dann: Sie warten. Sie warten, ohne etwas Bestimmtes zu erwarten. Ihre Vision flieht, wenn Ihr Wollen zu stark ist, weil sie über dem Wollen steht. „Es geschieht“ ist das, was sie versteht. Sie kommt zu Ihnen, wenn auch Sie es verstehen.

Eine Vision ist ein Impuls. Lauschen Sie dem Klang, er wird leiser, er verebbt, Stille. Dann erneuern Sie ihn wie ein Erinnern an das, was Ihnen Wesenhaft ist oder was Sie sich wirklich wünschen zu sein. Entstammt der Wunsch einem Mangel, so wird sich zunächst Ihr Mangel verstärken, oder das, was Sie dafür halten. Der Mangel verstärkt sich, damit Sie seine innere Ursache erkennen und lösen können. Wünschen Sie sich Reichtum, kann demnach „alles Mögliche“ passieren.

Wenn Sie sich in einer schwierigen Situation befinden, ist die Schwierigkeit Ausdruck Ihrer Unklarheit. Je vertrackter das Außen, umso unklarer das Innen. Und übrigens: Echte Lösungen sind immer einfach, aber das wussten Sie ja schon.

Der Kreis schließt sich. Wenn Ihnen gerade eine höhere Warte versperrt erscheint und die Situation im Begriff ist, Ihnen den Schneid abzukaufen, dann wenden Sie das an, was Sie in den letzten Minuten gelesen haben. Sie werden sehen, es ist schon alles da.

Nehmen Sie sich mehr Zeit!

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